AG Donauraumstrategie: vor Ort in Rumänien

Werner Henn, Sprecher der AG Donauraumstrategie (EUSDR) der EUBW besuchte auf einer Studienreise Baile Herculane in Rumänien, einen historischer Bade-und Kurort. Zusammen mit der Vereinigung der historischen Thermalbäder Europas (EHTTA) und Europa-Nostra, versucht man die historisch wertvolle Substanz der römischen und der KuK Bäder zu retten.
Thermal- und Kurbäder spielten im 18. und 19. Jahrhundert eine bedeutende Rolle in der gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Annäherung innerhalb Europas. Sie waren nicht nur Orte der Heilung und Gesundheit, sondern entwickelten sich zu wichtigen sozialen Treffpunkten der europäischen Elite.

Bäder wie Bath (England),Baden-Baden , Vichy (Frankreich), Baden bei Wien, Budapest oder Karlovy Vary/Karlsbad (Böhmen) waren beliebte Treffpunkte für Aristokraten, Politiker, Künstler und Intellektuelle aus verschiedenen Ländern.

Es entwickelte sich eine europäische Kurgesellschaft, die ähnliche Rituale, Etikette und Moden pflegte – unabhängig von nationalen Grenzen.

Die Popularität der Bäder förderte den frühen europäischen Tourismus. Der Ausbau von Infrastruktur, vor allem Eisenbahnen, erleichterte die Reise über Grenzen hinweg.

Dies stärkte nicht nur wirtschaftliche Verbindungen, sondern auch das Gefühl einer europäischen „Reisekultur“.

Kurbäder wurden zu Orten informeller Diplomatie: Politiker und Herrscher trafen sich hier abseits formeller Konferenzen.

Berühmtes Beispiel: Der russische Zar, französische Adlige oder preußische Diplomaten hielten sich zur selben Zeit in Bädern wie Baden-Baden auf.

Die Europa-Union legt großen Wert auf eine Zusammenarbeit und Verständigung innerhalb Europas, grenz- und parteiüberschreitend. Deshalb sollen diese Bäder, auch als architektonisches Juwel, wieder als Bindeglieder einer europäischen Zivilgesellschaft dienen.
Unsere Bemühungen gipfelten in der Generalversammlung der EHTTA, bei der sich Vertreterinnen und Vertreter aus Portugal, Spanien, Frankreich, Belgien, Deutschland, Österreich, Italien, Ungarn, Griechenland, Bulgarien, der Türkei sowie aus Georgien, in Baile Herculane (Herkulesbad)/ Rumänien trafen, um eine engere Zusammenarbeit zu vereinbaren.
Europa muss von unten zusammenwachsen und dabei kann und soll der hochwertige Bäder- und Kurtourismus eine wichtige Rolle spielen, so Werner Henn stellvertretender Landesvorsitzender der Europa-Union Baden-Württemberg.