Der diesjährige Europatag steht ganz im Zeichen der Forderung nach Frieden in der Ukraine und in ganz Europa. Traditionell wird am 9. Mai der Rede Robert Schumans gedacht, in der der damalige französische Außenminister ein gemeinsames Europa vorgeschlagen hatte. „Die Schuman-Erklärung war 1950 der Garant für Frieden und Stabilität in Europa – das gemeinsame Europa ist 72 Jahre später das demokratische Bollwerk gegen das russische Regime“, so die Vorsitzende der Europa-Union Baden- Württemberg, Evelyne Gebhardt.
„An diesem 9. Mai ist uns nicht nach Feiern zu Mute. Dennoch ist der Europatag heute bedeutsamer denn je, denn er steht für das europäische Friedensprojekt, das uns seit mehr als 70 Jahren ein Leben in Freiheit und Sicherheit garantiert“, so die Landesvorsitzende der Europa-Union in Baden-Württemberg und ehemalige Vize-Präsidentin des europäischen Parlaments, Evelyne Gebhardt. Am 9. Mai 1950 hatte Robert Schumann in seiner Rede ein gemeinsames Europa vorgeschlagen um damit einen weiteren Krieg zwischen den Erzrivalen Frankreich und Deutschland – nach dem Wortlaut der Schuman-Erklärung – „nicht nur undenkbar, sondern materiell unmöglich zu machen“. Die Schumann- Rede sei, so die Landesvorsitzende weiter, auch 72 Jahre später an Aktualität nicht zu überbieten. „Robert Schumans Initiative ist die längste Friedensperiode Europas zu verdanken; Putins völkerrechtswidriger Angriffskrieg in der Ukraine hat jedoch gezeigt, wie zerbrechlich der Frieden in Europa ist und wie wenig selbstverständlich“, so die Vorsitzende. Man sehe in diesen Tagen einmal mehr, wie zerstörerisch Nationalismus, Großmachtstreben und Staatspropaganda seien.
„Dieser 9. Mai führt uns vor Augen, wie wertvoll unser freiheitliches und demokratisches Europa ist und wie essenziell die Einhaltung des internationalen Rechts. Wir gedenken der Menschen, die in der Ukraine getötet, bedroht und vertrieben wurden. Wir würdigen den Mut der Ukrainerinnen und Ukrainer, die ihr Land, ihre Werte und ihre Kultur verteidigen“, so die Landesvorsitzende der überparteilichen Europa-Union. Sie sei dankbar für die vielen Freiwilligen, die Geflüchtete hier vor Ort unterstützen und willkommen hießen, und für die Menschen die mit Geld und Sachspenden die Not der Zivilbevölkerung in der Ukraine zu lindern versuchten. Von der deutschen Politik erwartet Landesvorsitzende, dass sie sich zügig für Reformen einsetzt, die die Europäische Union stärken. Das Einstimmigkeitsprinzip im EU-Ministerrat müsse abgeschafft werden, um nationale Vetos zu verhindern und europäische Handlungsfähigkeit in allen Politikbereichen zu garantieren. „Eine handlungsfähige Europäische Union ist besonders in Krisenzeiten von allerhöchster Bedeutung. Nur gemeinsam können wir unsere Werte verteidigen und der Ukraine beistehen“, so Gebhardt abschließend.
Hinweis zum Europatag:
Die Europa-Union Baden-Württemberg begeht am 09. Mai den diesjährigen Europatag mit zwei Veranstaltungen im Neuen Schloss in Stuttgart. Zum einen findet an diesem Tag die Preisverleihung der „Rede über Europa!“ im Marmorsaal des Neuen Schloss statt. Am Abend wird bei einem Sommerempfang der Europaverbände der Preis euRobi https://ebbw.eu/eurobi verliehen.