Am 9. Mai jährt sich die visionäre Rede des französischen Außenministers Robert Schuman, mit der er 1950 die Europäische Einigung in Gang brachte, zum 73. Mal. „Aus Robert Schumans Vorschlag ist heute die Europäische Union geworden, die schon lange keine Wirtschaftsgemeinschaft ist, sondern den Bürgerinnen und Bürgern auch im Alltag zahlreiche Vorteile bringt“, so die Landesvorsitzende der Europa-Union in Baden-Württemberg, Evelyne Gebhardt. Gemeinsame Regelungen zum Arbeits-, Verbraucher-, und Umweltschutz gelten in der ganzen EU. Europäische Förderprogramme unterstützen berufsbildende und kulturelle Projekte in den Städten und Gemeinden, Auslandsaufenthalte von jungen Menschen sowie Städtepartnerschaften und Schulaustausche. „Baden-Württemberg, das im Herzen Europas liegt, profitiert nicht nur wirtschaftlich in besonderer Weise von Europa, sondern auch auf allen anderen Ebenen“, so Gebhardt.
„Der diesjährige Europatag bietet uns deshalb auch die Gelegenheit, an den 30. Jahrestag der Einführung des Binnenmarktes zu denken“, so die Landesvorsitzende weiter. Der 1993 begründete Wirtschaftsverbund umfasst knapp 500 Millionen Menschen. Neben den 27 EU-Mitgliedsstaaten sind auch Norwegen, Island, Liechtenstein und die Schweiz Teil des Binnenmarktes. „Der Binnenmarkt ist neben dem Frieden das zentrale Element der europäischen Einigung und ein Beleg dafür, wie wichtig dieses Europa für die Menschen ist“, so Evelyne Gebhardt weiter. Der Binnenmarkt sei deshalb viel mehr als eine Freihandelszone und beinhalte die sogenannten vier Freiheiten, also die Freiheit der Ware, die Freiheit der Dienstleistungen, die Freiheit der Arbeitskräfte und die Freiheit des Kapitals. „Heute ist es selbstverständlich, in Europa zu leben und zu arbeiten oder zu studieren. Diese Freiheit ist seit nunmehr 30 Jahren Teil unseres Alltags“, so Gebhardt.
Dem Frieden in Europa, den die EU und die umliegenden Staaten so lange bewahrt und gefördert haben, wurde durch den brutalen Angriff Russlands auf die Ukraine allerdings ein jähes Ende gesetzt. Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg bringt seit knapp 15 Monaten unermessliches Leid über die Menschen in der Ukraine und erschütterte die Staaten in Europa und weltweit. „Im Land haben viele ukrainische Menschen Zuflucht gefunden. Dies hat zu einem neuen Miteinander geführt“, so die Landesvorsitzende. Aber auch die EU und ihre Mitgliedstaaten sowie deren Partner habe der Krieg noch enger zusammenrücken lassen. Putins Absicht, die EU zu spalten, habe keinen Erfolg gehabt – und werde keinen Erfolg haben. „Es liegt an uns allen, dass dies auch in Zukunft so bleibt“, unterstreicht die Vorsitzende. „Zusammenhalt und Solidarität sind nicht nur das politische Gebot der Stunde, sondern uns allen dauerhafter Auftrag, damit wir in Deutschland und Europa auch in Zukunft zusammen gut und sicher leben können“, so Gebhardt abschließend.